1925 baute Paul Hosch das bürgerliche Wohnhaus am Rand des Kannenfeldparks. Entgegen der vorherrschenden Zeilenbebauung, ist das Haus freistehend und weit von der Strasse abgerückt. Der dadurch entstandene grosszügige Vorgarten, welcher ursprünglich als Vorfahrt genutzt wurde, bildet heuten einen herrschaftlichen Auftakt und wohltuenden Zugang zum Gebäude. Das Haus ist typologisch klar organisiert. Neben einer schmaleren Erschliessungs- und Nutzschicht liegen die weiträumigen Wohnräume. Aussergewöhnlich ist dabei, dass diese Raumschicht aus einer Sequenz von drei hinter einander gelegten Räumen besteht, wobei der mittlere Raum über die Seitenfassade belichtet wird. Nachdem das Haus in den Jahren vor der umfassenden Sanierung von zwei unabhängigen Parteien bewohnt und auch entsprechend aufgeteilt wurde, galt es, die räumlichen Qualitäten wieder herzustellen. Mit einfachen aber präzisen Eingriffen werden die räumlichen Verhältnisse geklärt. So konnte durch das öffnen der bestehenden Verbindung zwischen Wohnzimmer und Bibliothek sowie das Einfügen einer neuen Verbindung zwischen Essen und Bibliothek eine Raumfolge geschaffen werden, wodurch die gesamte Gebäudetiefe erlebbar wird und die angrenzenden Aussenräume in diese Sequenz eingebunden werden. Eine zurückhaltende Materialisierung, dezente Farbigkeit und die einfache Gestaltung der neuer Einbauten stehen für einen respektvollen und zurückhaltenden Umgang mit dem qualitätsvollen Bestand.